Anziehendes Geschäft erwartet

Mit 2021 hat die Kursaal Bern Gruppe ein aussergewöhnliches Jahr abgeschlossen. Eine Stärkung und ein Ausbau der Marktposition der Kursaal Bern Gruppe zu einem führenden Schweizer Kongress-, Hotel- und Gastronomie- und Casino-Unternehmen bleibt weiterhin das oberste Ziel.

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre

Ein Highlight 2021 war die Aktienkapitalerhöhung (Nettoerlös CHF 14.0 Mio.) und der IPO (Börsengang an der BX Swiss) – beides sehr erfolgreich. Unsere Erwartungen in Bezug auf die Kapitalbeschaffung und die Zeichnung von zusätzlichen Aktien wurden klar übertroffen. Für den IPO haben wir intern Prozesse überprüft und erfolgreich entsprechendes Know-how aufgebaut, auch bezüglich der regulatorischen Anforderungen. Dies hat das gesamte Unternehmen gestärkt.

Die Aktienkapitalerhöhung konnte gemeinsam mit den Härtefallhilfen den Druck auf die Liquiditätsplanung deutlich entschärfen. Gleichzeitig ermöglicht beides der Kursaal Bern Gruppe, die geplanten Projekte und Investitionen anzugehen und umzusetzen.

All diesen positiven Entwicklungen zum Trotz hat sich die Pandemie 2021 in den Zahlen niedergeschlagen: Vom Jahresanfang bis zum Frühjahr waren alle Betriebe geschlossen. Es folgten ein umsatzmässig guter Sommer und ein starker Herbst. Im September, Oktober und November konnten wir an die Ergebnisse vor der Pandemie anschliessen und deutliche Gewinne erzielen. Wie geplant haben wir von unseren optimierten Prozessen, innovativen Angeboten und den Investitionen in die Digitalisierung profitiert.

Die vierte Pandemiewelle Ende November hat uns erneut getroffen. Keine Schliessungen, aber einschränkende Massnahmen mussten wir in fast allen Geschäftsbereichen hinnehmen. Trotzdem konnten wir 2021 im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzsteigerung von CHF 3.7 Mio. oder 8.7% erwirtschaften.

2021 hat die Kursaal Bern AG erstmals die gesetzlich vorgeschriebene Lohngleichstellungsanalyse vorgenommen. Das Ergebnis passt zu den Werten der Unternehmung: Zwischen Frauen und Männern wurde keine wesentliche Lohndifferenz festgestellt. Die Lohngleichstellungsanalyse wurde durch den unabhängigen Wirtschaftsprüfer revidiert.

In Bezug auf die Mitarbeitenden mussten wir im vergangenen Jahr eine hohe Fluktuation hinnehmen. Gleichzeitig ist positiv festzustellen, dass wir alle offenen Stellen aus eigener Kraft ohne externe Dienstleistungen besetzen konnten. 2021 wies die Kursaal Gruppe insgesamt 357 Vollzeitstellen (FTE) aus (2020: 364).

Insgesamt erzielte die Kursaal Bern Gruppe im Geschäftsjahr 2021 einen anteiligen Gewinn ohne Minderheiten in der Höhe von CHF 1.6 Mio. (im Vorjahr einen Verlust von CHF –8.4 Mio.).

Kongresszentrum

In diesem Geschäftsbereich spiegelt sich der Jahresverlauf direkt wider: Bis ins Frühjahr geschlossen, im Sommer gut ausgelastet mit einem umsatzstarken Herbst. Von September bis November lagen die Umsätze auf dem Niveau vor Corona. Die vierte Welle verunmöglichte das schon geplante Weihnachtsgeschäft. Unsere digitalen Angebote und die 16 Meter breite, hochauflösende LED-Wand in der Arena finden grossen Anklang. Hier planen wir weitere Investitionen in die digitale Vernetzung unserer Eventräume mit der Arena.

Swissôtel Kursaal Bern

Auch im Swissôtel Kursaal Bern hat die vierte Welle zu einer verringerten Auslastung geführt. Sowohl die Anzahl der Business- als auch der Freizeitreisenden blieb coronabedingt unter den Erwartungen, auch wenn im Sommer und dann sehr deutlich im Herbst die Auslastung gestiegen ist. Erfreulich ist, dass wir neue internationale Gäste begrüsst haben, die bewusst ein Swissôtel gewählt haben. Hier haben wir erkennbar von unserem internationalen Brand profitiert.

Gastronomie

Nach der Öffnung der Betriebe im Frühjahr sind wir etwas verhalten gestartet. Dafür konnten wir im Sommer mit dem Rooftop Grill auf unserer Dachterrasse sehr erfolgreich arbeiten. Im November haben wir an diesem Ort mit Erfolg ein neues Angebot lanciert: die Rooftop Igloos – acht Igloos für je acht Personen. Während der gesamten Öffnungszeiten erzielten wir hier fast 100% Auslastung, unabhängig von der Corona-Entwicklung.

Mitte Dezember haben wir zudem eine Sushi-Bar in der Hotellobby eröffnet, die auch als Take-away genutzt werden kann. Im Moment planen wir einen Umbau und die Neuplatzierung unseres Restaurants Giardino und der Kursaal Bar. Hier setzen wir auf ein urbanes, zeitgemässes Gastrokonzept, das mit der neu entstandenen Swissôtel-Welt harmoniert.

Casino-Gesellschaften

Grand Casino Bern

Das Geschäftsjahr 2021 war auch hier geprägt von der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Schliessung bis Mitte April. So konnten weniger Besucher gezählt werden. Allerdings liegt der Bruttospielertrag dank den grossen Marketinganstrengungen 0.1% über dem des Vorjahres.

Online-Casino 7melons.ch

Hinter den Kulissen haben wir das Online-Casino 7melons.ch des Grand Casino Bern bei laufendem Betrieb komplett überarbeitet. Vor wenigen Wochen haben wir mit einer optimierten, vielseitigen und intuitiv nutzbaren Spielplattform unser Spieleangebot ausgebaut und die Nutzerfreundlichkeit für unsere Gäste erhöht.

Casino Neuchâtel

2021 war auch hier ein herausforderndes Jahr. Am 19. April konnte das Casino Neuchâtel wieder öffnen. Doch galten in der gesamten Zeit Einschränkungen bei der Anzahl der Gäste, Maskenpflicht, 3G- und später 2G-Zertifikate. Die Rückkehr zur Entwicklung vor Corona steht hier im Vordergrund.

Online-Casino hurrahcasino.ch

Am 15. Juni ist das Online-Casino hurrahcasino.ch des Casinos Neuchâtel live gegangen. Der Start ist geglückt, auch wenn die Umsätze noch unter den Erwartungen liegen. Wir rechnen 2022 mit einer markanten Umsatzsteigerung und werden damit den Abstand zu den schon länger bestehenden Online-Casinos in der Schweiz verringern.

Risikomanagement

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitungen haben die jährliche Risikobeurteilung durchgeführt. Sie haben relevante Risiken bewertet und hinsichtlich ihres Schadenpotenzials und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit gewichtet. Auch haben sie Massnahmen zur Minimierung der Risiken definiert.

Ausblick

Corona bleibt ein Unsicherheitsfaktor, wir sehen jedoch deutlich die positiven Auswirkungen der Impfkampagnen. Wir gehen davon aus, dass die Pandemie sich zu einem räumlich begrenzt auftretenden Geschehen entwickeln wird. Infektionsverläufe würden so kontrollierbar und hätten keine gravierenden Auswirkungen mehr auf die Geschäftstätigkeit der Kursaal Bern AG.

Wir sind in Bezug auf COVID-19 optimistisch, dass sich das Volumen in der Geschäftsreisebranche trotz den anhaltenden Herausforderungen in diesem Jahr deutlich erholen wird.

Im Gegenzug rechnen wir allerdings mit negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Tourismus und die Wirtschaft. Auch wenn die genauen Folgen noch ungewiss sind, werden Gäste aus den Fernmärkten (Amerika, Asien) auf Reisen nach Europa und somit auch in die Schweiz verzichten. Dazu kommt ein an Stärke gewinnender Franken, der unser Angebot weniger attraktiv für die Nahmärkte macht.

Der Krieg schlägt sich in steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel nieder, was wiederum Auswirkungen auf zukünftige Geschäftszahlen haben wird. Dem begegnet die Kursaal Bern AG mit den schon in den vergangenen Jahren optimierten Prozessen in allen Bereichen. Ziel ist, die Effizienz im Unternehmen weiter zu steigern und damit den Kostendruck zu senken.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die Entwicklung hin zu einer noch effizienteren Nutzung von Ressourcen, auch im Sinne eines nachhaltig agierenden Unternehmens, steht auf unserer Agenda und wird Schritt für Schritt umgesetzt. Neben wirtschaftlichen Belangen wie langfristigen Einsparungen im Energieverbrauch, in der Abfall- und Food-Waste-Vermeidung stehen wir damit auch zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung.

Unsere Investitionen in die Digitalisierung und in neue Angebote werden sich auszahlen und unsere starke Marktposition weiter stützen. Die digitale Vernetzung der einzelnen Eventräume mit der Arena rundet unser Angebot im Kongressbereich ab. Die Investitionen in der Gastronomie und im Casinobereich unterstreichen unseren Anspruch, als Kursaal Bern Gruppe ein starkes und führendes Schweizer Kongress-, Hotel- und Gastronomie- und Casino-Unternehmen zu sein.

Auf eine Dividendenauszahlung wird aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen (Härtefallhilfen) verzichtet.

Dank

Wir danken allen Mitarbeitenden für ihren loyalen und engagierten Einsatz sowie ihre Flexibilität in diesen herausfordernden Zeiten. Nur mit ihnen gelingt es uns, in gewohnter Qualität und erfolgreich zu arbeiten.

Ein besonderes Dankeschön gebührt Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr grosses Vertrauen und Ihre Treue in unsere Unternehmung – auch in unfriedlichen Zeiten.

Prof. em. Dr. Daniel Buser
Präsident des Verwaltungsrats

Kevin Kunz
CEO/Generaldirektor