KONSOLIDIERTE JAHRESRECHNUNG 2021 KURSAAL BERN GRUPPE
Erläuterungen
Im ersten Halbjahr hatte die COVID-19-Pandemie alle Gesellschaften der Kursaal Bern Gruppe immer noch fest im Griff. Im gesamten Geschäftsjahr 2021 waren die Auswirkungen der Pandemie deutlich zu spüren und hatten einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeiten. Im zweiten Halbjahr, insbesondere in den Monaten September, Oktober und November, verzeichneten wir jedoch einen deutlichen Anstieg der Betriebserträge und der Ergebnisse. Wir erreichten fast wieder das Niveau der Monatsumsätze wie vor der Pandemie. Bis im Dezember die vierte Welle erneut eine Anpassung und einschränkende Massnahmen einforderte. Die Vermögens-, die Finanz- und die Ertragslage waren immer noch stark beeinträchtigt. Auch im vergangenen Jahr war die Cashflow-Planung ein wichtiges Ziel und immer in unserem Fokus. Mit der Aktienkapitalerhöhung der Kursaal Bern AG und den erhaltenen Härtefallhilfen in der gesamten Gruppe konnten wir den Druck auf die Liquiditätsplanung jedoch deutlich entschärfen. Die Kursaal Bern Gruppe kann die vorgesehenen Projekte und Investitionen wie geplant angehen. Die Gruppe erzielte im Jahr 2021 einen anteiligen Gewinn ohne Minderheiten in der Höhe von CHF 1.6 Mio. (Vorjahr einen Verlust von CHF –8.4 Mio.).
Konsolidierte Erfolgsrechnung
Der konsolidierte Betriebsertrag stieg im Geschäftsjahr 2021 um 8.7% auf CHF 46.2 Mio. Zu dieser Entwicklung haben vor allem die Segmente Restaurant & Hotel mit einem Betriebsertrag von CHF 7.7 Mio. (CHF +3.4 Mio. zum Vorjahr) und Kongresszentrum mit CHF 8.5 Mio. (CHF +2.0 Mio. zum Vorjahr) im erwähnten dritten und vierten Quartal beigetragen. Der Wegfall von CHF –2.1 Mio. des Segments Catering & Zeltbau infolge des Management-Buy-outs der Wälchli Feste AG im letzten Jahr (Oktober 2020) wurde dadurch ebenfalls kompensiert. Unsere beiden Casinos erzielten gegenüber dem Vorjahr einen leicht höheren Betriebsertrag von CHF 29.4 Mio. Die Nebenleistungen lagen mit CHF 3.4 Mio. ebenfalls leicht höher als im Jahr 2020. Die Elimination der konzerninternen Umsätze beträgt CHF –2.9 Mio.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit CHF –2.5 Mio. auf dem Niveau des Vorjahres und auch im zweiten Pandemiejahr noch deutlich im Minus. Vor allem die höheren Werbeaufwendungen von CHF 7.4 Mio. drücken auf das Ergebnis und liegen deutlich über dem Vorjahr mit CHF 4.4 Mio. Die Veränderung im erwähnten Marketingeinsatz resultiert hauptsächlich aus dem Online-Casino. Die entsprechenden Online-Umsätze konnten im vergangenen Jahr jedoch noch nicht angemessen umgesetzt werden. Beide Online-Casinos (7melons.ch/hurrahcasino.ch) sind stark mit dem Aufbau und der geeigneten Positionierung am Markt beschäftigt. Wir erwarten bei beiden Casinos im Jahr 2022 eine Umsatzsteigerung, um damit den Abstand zu den schon länger am Markt agierenden Online-Casinos in der Schweiz zu verringern.
Im Kongresszentrum ist durch das vermehrte Angebot von hybriden Veranstaltungen der Dienstleistungsaufwand im Bereich Technikdienstleistungen ebenfalls um CHF 0.9 Mio. auf CHF 2.9 Mio. angestiegen. Erfreulicherweise konnte dagegen der Personalaufwand zu einem steigenden Umsatz noch einmal leicht auf CHF 24.9 Mio. gesenkt werden. Die Quote für den Personalaufwand liegt dadurch bei 53.8% zum Betriebsertrag (Vorjahr 59.5%). Im Frühling 2021 eröffneten wir das neu umgebaute Swissôtel Kursaal Bern. Die entsprechenden Frequenzen hielten sich infolge der Pandemie in Grenzen. Bis auf die Monate August bis November, in denen wir eine Zimmerauslastung von rund 60% erreichten, war die Auslastung in einer Spanne von 15% bis maximal 30% angesiedelt. Hier wollen wir schnellstmöglich wieder an die Werte vor der Pandemie mit über 70% Zimmerauslastung anknüpfen. Die Inbetriebnahme des Hotels löste auch die anteilsmässigen jährlichen Abschreibungen von rund CHF 1.6 Mio. aus. Dadurch steigen die gesamten Abschreibungen auf CHF 10.2 Mio. an. Durch die Entwicklung auf diesen Kostenpositionen liegt das Betriebsergebnis EBIT bei CHF –12.7 Mio. und damit CHF 1.6 Mio. tiefer als im letzten Jahr (Vorjahr CHF –11.0 Mio.).
Der ausserordentliche Ertrag zeigt im Wesentlichen die erhaltenen Mittel aus den Härtefallhilfen. Diese Unterstützung nimmt wesentlichen Druck von der Liquiditätsplanung, vorausgesetzt die aktuelle Pandemiesituation entschärft sich sukzessive im Verlauf dieses Jahres. Damit erzielen wir im vergangenen Geschäftsjahr ein anteiliges Ergebnis der Aktionäre in der Höhe von CHF 1.6 Mio. (Vorjahr einen Verlust von CHF –8.4 Mio.).
Konsolidierte Bilanz
In der Bilanz ist das Umlaufvermögen geprägt von den schon erwähnten Härtefallhilfen und der per Mitte Jahr durchgeführten Aktienkapitalerhöhung in der Höhe von netto CHF 14.0 Mio. Die flüssigen Mittel weisen per Ende Jahr einen Bestand von CHF 47.1 Mio. aus (Vorjahr CHF 28.7 Mio.). Die Investitionen in das Anlagevermögen betrugen im letzten Jahr CHF 6.2 Mio. Damit liegt die Bilanzsumme mit CHF 144.5 Mio. rund 12.1% höher als im Vorjahr. Auf der Passivseite konnten CHF 3.5 Mio. an Finanzverbindlichkeiten amortisiert werden. Zusätzlich wurden die COVID-19-Kredite in der Höhe von CHF 3.6 Mio. per Ende 2021 vollumfänglich zurückbezahlt. Die Kursaal Bern Gruppe konnte ihr Eigenkapital mit CHF 92.6 Mio. und einer Eigenkapitalquote von 64.1% gegenüber dem Vorjahr (CHF 77.1 Mio. / 59.8%) deutlich steigern. Einerseits haben die Härtefallhilfen zu dieser Situation beigetragen. Andererseits war der Entscheid, im letzten Jahr eine Aktienkapitalerhöhung durchzuführen, von Erfolg gekrönt und wichtig. Das ermöglicht der Kursaal Bern Gruppe, die geplanten Projekte anzugehen und umzusetzen. Wir sind auf dem richtigen Weg.